Stundenlanger Einsatz an der Strand-Gaststätte "Seegugger"

Am frühen Donnerstagmorgen um 2:10 Uhr wurde zunächst die zuständige Alarmgruppe der Abteilung Rheinstetten zu einer unklaren Feuer- und Rauchentwicklung im Freien aus dem Bereich der „Neuen Stadtmitte“ alarmiert, nachdem eine aufmerksame Passantin Feuerschein im Bereich eines nahen Waldstückes bemerkt hatte. Der ersteintreffende Kommandowagen konnte den starken Feuerschein bestätigen und ihn im Bereich des „Seeguggers“ am Epplesee eingrenzen, woraufhin die Alarmstufe erhöht wurde und beide Abteilungen der Feuerwehr Rheinstetten alarmiert wurden. Kurze Zeit später konnte die Lagemeldung gegeben werden, dass die bekannte Strand-Gaststätte in voller Ausdehnung brannte.
Unverzüglich wurde mit mehreren Trupps unter Atemschutz und mehreren Rohren ein Löschangriff eingeleitet. Trotz mehrerer wasserführender Fahrzeuge stellte sich die Löschwasserversorgung an der direkt am See gelegenen Gaststätte in der Anfangsphase als problematisch dar, weshalb Löschwasser direkt vom etwa 150 Meter entfernten Seeufer mittels zweier Pumpen entnommen und mit zwei Schlauchleitungen zu den Fahrzeugen transportiert werden musste. Aufgrund von Einsturzgefahr der vorhandenen Überdachung musste der Löschangriff größtenteils von außen erfolgen. Mit vier Rohren zeitgleich wurden die Flammen unter Atemschutz bekämpft, bevor um 3:54 Uhr „Feuer aus“ gemeldet werden konnte. Gegen 5:30 Uhr konnten dann die ersten Einsatzkräfte und Fahrzeuge aus dem Einsatz herausgelöst werden. Die umfangreichen Nachlöscharbeiten, für welche unter anderem das Dach teilweise abgedeckt werden, zwei Überseecontainer aufwendig aufgebrochen und Glutnester gesucht werden mussten, zogen sich bis 8 Uhr. Anschließend galt es die Fahrzeuge, Ausrüstung und Geräte gründlich zu reinigen, die Einsatzuniformen zu waschen und die Einsatzbereitschaft wiederherzustellen. Die zahlreichen Arbeiten im zentralen Feuerwehrhaus zogen sich für die ehrenamtlichen Kräfte bis gegen 11 Uhr am Donnerstagmorgen. Gegen 11 Uhr wurde außerdem eine Brandnachschau durchgeführt, um möglicherweise wieder aufflammende Glutnester in den Trümmern zu finden.
Neben der schwierigen Löschwasserversorgung stellte auch der bereits mehrtägig anhaltende Dauerregen die Einsatzkräfte vor Herausforderungen - die nicht befestigten schlammigen Zufahrtswege, durchnässte Einsatzkräfte, verschlammte Ausrüstung, die herbstliche Witterung, aber auch die lange Einsatzdauer.
Die Nacht steckte allen in den Knochen und glücklicherweise tragen viele der Arbeitgeber unserer ehrenamtlichen Einsatzkräfte durch Verständnis, Freistellungen und Unterstützung unserem Ehrenamt bei.
Die Feuerwehr Rheinstetten war mit 60 Einsatzkräften, zehn Fahrzeugen und der Hygienekomponente vor Ort. Die Hygienekomponente kommt übrigens immer dann zum Einsatz, wenn Einsatzkräfte durch Ruß und Brandgase kontaminiert sind, Ersatzkleidung benötigt wird und Material zur Reinigung ins zentrale Feuerwehrhaus verbracht werden muss. Ebenfalls vor Ort war die Feuerwehr Ettlingen mit zwei Fahrzeugen, um weitere Atemschutzgeräte zur Verfügung zu stellen. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Dominik Wolf machte sich vor Ort ein Bild über die Einsatzlage. Zur Absicherung der Einsatzkräfte waren ein Rettungswagen,
ein Notarztfahrzeug und ein organisatorischer Leiter im Einsatz. Zur Versorgung der Einsatzkräfte wurde im weiteren Verlauf die DRK-Bereitschaft Forchheim angefordert. Die Polizei war mit mehreren Streifenwagen und dem Kriminaldauerdienst (KDD) vor Ort.


