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24 – Stunden Berufsfeuerwehrtag im Rheinstettener Feuerwehrhaus

20160507 24hStundenTag34Die Wachschicht der Jugendfeuerwehrabteilung Rheinstetten tritt pünktlich um 10 Uhr ihren Dienst an. Die Fahrzeugeinteilung wird verlesen und die Gerätschaften geprüft. Plötzlich ertönt der Alarmgong: „Alarm für das Löschgruppenfahrzeug 1/44, altes Hallenbad Mörsch, Tragehilfe für den Rettungsdienst.“ Uniformen werden angelegt, Türen zugeschlagen, das Tor wird aufgemacht und keine Minute später rollt das Fahrzeug aus der Halle.

Wir sind hier jedoch nicht bei einer Berufsfeuerwehr, sondern beim 24 Stunden Tag der Jugendfeuerwehr der Abteilung Rheinstetten. Hier wird für die Jugendlichen der Alltag einer Berufsfeuerwehr nachgestellt. Die Jugendlichen besetzen ebenso wie ihre Berufsfeuerwehrkollegen für 24 Stunden das Feuerwehrhaus in Rheinstetten, übernachten dort und rücken zu verschiedensten Einsätzen aus. Diese Einsätze werden durch ein eigenes Vorbereitungsteam für unsere Jugendlichen ausgearbeitet und nachgestellt. Ebenfalls besetzt war das Feuerwehrhaus in Neuburgweier, denn die Abteilung Neuburgweier führte am selben Tag ihren 24 Stunden Tag durch. So kam es auch nicht selten vor, dass die beiden Abteilungen gemeinsam zu Einsätzen ausrückten.

Parallel zur Personenrettung, wurden die restlichen Fahrzeuge der Abteilung Rheinstetten besetzt mit weiteren Jugendfeuerwehrangehörigen zu einem Brandeinsatz zum Lagerplatz in Mörsch alarmiert. Ein Anrufer hatte gemeldet, dass ein Gebäude in Flammen stehen solle. Vor Ort fanden die Jugendlichen eine selbstgebaute, brennende Holzhütte vor. Schnell wurden die Befehle erteilt, Schläuche ausgerollt und „Wasser Marsch“ gegeben. Unter „Atemschutz“ und mit mehreren Strahlrohren wurde die Feuersbrunst bekämpft und schließlich erfolgreich gelöscht. Nach der erfolgreichen Brandbekämpfung wurde das Brandgut auseinandergezogen, um letzte Glutnester abzulöschen.

Nachdem beide Einsätze erfolgreich abgearbeitet worden sind, hieß es für alle „Aufsitzen“ und zurück zur Wache zum Mittagessen. In dieser Ruhephase konnten sich die Jugendlichen über ihren bisherigen Tagesablauf austauschen und es wurden weitere Informationen zum Tagesprogramm gegeben.
Der Jugendgruppenleiter der Abteilung Rheinstetten, Michael Barth präsentierte die zukünftige Jugendfeuerwehruniform, die durch ein Team aus Betreuern ausgewählt worden war und an der sich unsere Jugendlichen noch in 2016 erfreuen dürfen.

Die Teller waren noch nicht weggeräumt, die Tische noch nicht sauber gemacht, da wurde der Löschzug der Jugendfeuerwehrabteilung Rheinstetten zusammen mit der Jugendfeuerwehrabteilung Neuburgweier zum nächsten Einsatz alarmiert. Gemeinsam ging es zur Firma Heitz ins Gewerbegebiet nach Mörsch. Dort hatte die automatische Brandmeldeanlage ausgelöst. Vor Ort eingetroffen, berichtete der Betreiber der Firma, dass es im Inneren zum Brand einer Maschine gekommen war. Einige Arbeiter wurden vermisst. Mit mehreren Trupps unter Atemschutz wurden die Arbeiter im Gebäude lokalisiert, das Feuer gelöscht und die Verletzten an das Jugendrotkreuz Neuburgweier zur weiteren Versorgung übergeben. Dieses war ebenfalls zu diesem Einsatz angerückt.
Gemeinsam mit den jeweiligen Gruppenführern kontrollierten die Jugendlichen nach dem Löschen mittels Wärmebildkamera den Betrieb nach weiteren Brandnestern und Verletzten. Die Suche blieb zum Glück erfolglos.So wurde die Brandmeldeanlage wieder zurückgestellt und die Jugendlichen konnten wieder den Heimweg antreten.

Kurze Zeit später wurde der Schlauchwagen 2000 zu einem Mülleimerbrand an die Haltestelle Merkurstraße alarmiert. Mit einer Kübelspritze wurde das Feuer rasch gelöscht und der Einsatz konnte schnell und erfolgreich abgeschlossen werden.

Noch während die Jugendlichen den Mülleimerbrand bekämpften, wurde das Löschgruppenfahrzeug zu einem Kleinbrand an den Lagerplatz alarmiert. Vor Ort stellte sich der Kleinbrand jedoch als ausgedehnter Gebäudebrand heraus. Unter Atemschutz bekämpften die Jugendlichen das Feuer und konnten es schließlich nach kurzer Zeit mit viel Wasser ablöschen.

Kaum waren die Jugendlichen mit dem Schlauchwagen wieder im Feuerwehrhaus angekommen, kam schon der nächste Alarm. Der Schlauchwagen wurde gemeinsam mit dem Tanklöschfahrzeug zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person in die Kopernikusstraße alarmiert. Ein Fahrradfahrer war von einem Auto erfasst worden und wurde zwischen Baum und Fahrzeug eingeklemmt. Die Jugendlichen retteten den Autofahrer mittels einer Trage aus dem Gefahrenbereich, ehe sie das Auto zurückschoben und den Radfahrer befreiten. Beide Personen wurden an den Rettungsdienst übergeben. Somit war der Einsatz für die Jugendfeuerwehr beendet.

Nach all den Einsätzen gab es bis zum anstehenden Schichtwechsel um 15:15 eine kleine Verschnaufpause, in der sich die Jugendlichen erholen konnten, im Jugendraum spielen oder der Ausarbeitung einer Collage als Andenken und Ausbildung am Feuerwehrfahrzeug widmen konnten.

Kurz nach dem Schichtwechsel stand dann das Highlight des Tages an. Die gemeinsame Frühjahrsübung mit der Jugendfeuerwehrabteilung Rheinstetten und Neuburgweier und dem Jugendrotkreuz Neuburgweier. Mit zwei Löschzügen, drei DRK Fahrzeugen, Blaulicht und Sondersignal wurde die Festhalle in Neuburgweier angefahren. Dort sollte es während der Vorbereitung einer Festlichkeit zu einem Feuer gekommen sein. Eine Gruppe Jugendlicher, welche sich zum Zeitpunkt der Brandentstehung im Gebäude aufhielt, war der Fluchtweg durch Rauch und Flammen versperrt. Unter den Augen vieler Eltern und inte ressierter Bürger, startete die Jugendfeuerwehr die Personenrettung und nahm einen massiven Löschangriff durch mehrere C- Rohre vor. Die jungen Brandbekämpfer konnten erfolgreich alle vermissten Personen aus dem Gebäude retten und den Brand erfolgreich bekämpfen. Die gemeinsame Übung zeigte, dass die Zusammenarbeit der beiden Feuerwehrabteilungen auch in der Jugendfeuerwehr reibungslos funktioniert.
Nach getaner Arbeit wurden alle Jugendlichen und Betreuer im Feuerwehrhaus Neuburgweier verköstigt. Ein herzliches Dankeschön an Andreas Weiler von der Feuerwehrabteilung Neuburgweier und seine Helfer, die allen Mitwirkenden ein leckeres Buffet aufgebaut hatten.

Noch während die Jugendlichen beider Abteilungen gemütlich im Feuerwehrhaus der Abteilung Neuburgweier zusammensaßen und die Geschehnisse des Tages Revue passieren ließen, lösten die Funkmeldeempfänger der Feuerwehrabteilung Rheinstetten aus. Erstaunt blickten alle auf was nun passiert sei. Grund hierfür war ein anstehender weiterer Alarm für die Jugendfeuerwehrabteilung Rheinstetten. Gemeldet wurde eine eingeklemmte Person unter einer Maschine auf einem Feldweg bei der Landstraße 566. Die Jugendlichen mussten alles stehen und liegen lassen, besetzten die disponierten Fahrzeuge und fuhren von Neuburgweier aus die angegebene Einsatzstelle an.

Das ausgelöste Staunen dieser Alarmierung wurde an dieser Stelle durch ein Funkmeldertestgerät ausgelöst, das eigens für diesen Überraschungseffekt durch unser Vorbereitungsteam eingesetzt wurde.

Vor Ort angekommen, wurden die Jugendlichen von einem völlig aufgelösten Mann empfangen. Er erzählte, dass er die Kontrolle über seinen Traktor verloren habe und auf einen Holzstapel gefahren sei. Seine Frau sei von den Stämmen getroffen worden und wurde unter diesen und dem Traktor eingeklemmt. Nach kurzer Erkundung durch die Gruppenführer wurden die Aufgaben verteilt. Die verletzte Person musste betreut, der Traktor gegen weiteres Abrutschen gesichert, der Brandschutz sichergestellt und eine Kraftstoffleitung abgeklemmt werden. Nachdem alle Maßnahmen durchgeführt wurden, konnten die Jugendlichen mit der Befreiung der eingeklemmten Person beginnen. Nachdem mehrere Holzstämme zur Seite geräumt wurden, konnte der Traktor mittels hydraulischer Winde von den Jugendlichen angehoben und die Person befreit werden. Mit Hilfe einer Schleifkorbtrage wurde die Person über den Holzstapel und den Traktor gehoben und zum mittlerweile nachgeforderten Rettungswagen transportiert. Auch dieser Einsatz konnte von den vielen Jungfeuerwehrleuten der Abteilung Rheinstetten erfolgreich und zur vollen Zufriedenheit der Jugendbetreuer und Beobachter abgeschlossen werden. Auch der zweite stellvertretende Feuerwehrkommandant, Georg Landhäußer hatte die Übung beobachtet und lobte den guten Ausbildungsstand der Jugendlichen. Um kurz nach sieben waren alle Kräfte wieder zurück im Feuerwehrhaus Rheinstetten.

Eine halbe Stunde später wurde das Tanklöschfahrzeug zum nächsten Einsatz wieder rum zum alten Hallenbad nach Mörsch gerufen. Das Meldebild lautete dieses mal, „Wasser saugen“. Anfänglich ließ dies auf einen Routineeinsatz schließen. Doch vor Ort stellte sich die Lage viel brenzliger dar. Drei Arbeiter hatten an einer Wasserleitung gearbeitet. Bei einer Raucherpause kam es zu einem plötzlichen Wassereinbruch. Zwei der drei Arbeiter wurden durch das Wasser weggespült. Der dritte Arbeiter konnte sich nur mit Glück über die Außentreppe ins Freie retten. Durch den Wassereinbruch wurde die Zugangstür durch Gerümpel versperrt und ließ sich nicht mehr öffnen. Es drohte Ertrinkungsgefahr. Der ersteintreffende Gruppenführer ließ aufgrund der umfangreichen Lage ein weiteres Fahrzeug zur Einsatzstelle nachalarmieren.
Mit zusätzlicher Jungen- und Mädchenpower wurde das Wasser mit einer Tauchpumpe abgesaugt und eine Such- und Rettungsaktion eingeleitet. Innerhalb kürzester Zeit konnten dann die Personen gefunden werden.

Unmittelbar nach dem Alarm für das Tanklöschfahrzeug, wurde das Löschgruppenfahrzeug der Jugendfeuerwehrabteilung Rheinstetten zu einer Brandnachschau alarmiert. Die Überreste einer abgebrannten Holzhütte hatten wieder zu brennen angefangen. Die Flammen wurden mit einem Rohr schnell abgelöscht.

Nachdem alle Fahrzeuge wieder eingerückt waren, ging man zum gemütlichen Teil des Abends über. Für die Jugendlichen und Betreuer gab es Kaffee und Kuchen. Als Abendprogramm hatten sich einige Jugendliche unseres jüngeren Zugs gewünscht, einen Film auf der Leinwand sehen zu dürfen. Mit Knabberzeug machten es sich die Jugendlichen und Betreuer im zum Schlafraum umgebauten Unterrichtsraum gemütlich.

Alle freuten sich darauf einen entspannten Abend verbringen zu können. Doch die Entspannung blieb, wie auch so oft bei der Berufsfeuerwehr, für die Jugendlichen vom Zug 1 aus. Mitten im Film ertönte der Gong. „Verkehrsunfall, eingeklemmte Person“ lautete das Stichwort. Der Zug 1 rückte mit drei Fahrzeugen zum Einsatz aus. Die Einsatzstelle befand sich in der Nähe des Wehrstoffhofes in Mörsch. Ein PKW-Lenker war dort wegen überhöhter Geschwindigkeit gegen einen Strommasten geprallt. Der Fahrer wurde in dem Fahrzeug eingeklemmt. Sein Beifahrer wurde durch die Frontscheibe geschleudert und lag auf der Motorhaube. Der Fahrer sowie der Beifahrer mussten von den Jugendlichen mithilfe von hydraulischem Rettungsgerät aus dem Fahrzeug gerettet werden. Nach dieser äußerst anspruchsvollen Aufgabe, hieß es für den Zug 1 und die restlichen Jugendbetreuer nun auch endlich die Nachtruhe einzuläuten und sich schlafen zu legen.

Ein letztes Mal, wurden die jungen Brandschützer am Sonntagmorgen zu einem Einsatz an den Epplesee gerufen. Unbekannte hatten am Hauptbadestrand mehrere Mülltonnen mit Unrat angezündet. Insgesamt mussten vier brennende Mülltonnen gelöscht werden, was durch den Einsatz von mehreren Rohren gelang. Danach wurde in der aufgehenden Sonne noch ein gemeinsames Abschlussfoto geschossen. Mit diesem Einsatz ging ein spannender, interessanter, aber auch arbeitsreicher 24 Stunden Tag zu ende. Glücklich aber auch ein bisschen traurig, dass es vorbei war, fuhren die 24 Jugendlichen und Betreuer zurück zum Feuerwehrhaus und nahmen ihr wohlverdientes Frühstück zu sich.

Besonders bedanken möchte sich die Jugendfeuerwehrabteilung Rheinstetten bei unserem Küchenteam Thomas und Günter, das uns in diesen 24 Stunden mit allerhand Köstlichkeiten versorgt hat. Ein weiterer Dank gilt allen Eltern, die uns mit Knabberzeug, Kuchen und Salaten unterstützt haben. Ein besonderer Dank gilt unserem Leitstellendisponenten Thomas Bogenschütz, der während den kompletten 24 Stunden die Jugendfeuerwehr mittels Hausrufanlage und Gong zu ihren Einsätzen alarmiert hatte. Ohne das Vorbereitungsteam, das alle fiktiven Einsätze geplant, ausgearbeitet und vorbereitet hat, wäre so ein rundum gelungener 24 Stundentag nicht möglich gewesen. Hierfür ein riesen Dank von allen Jugendlichen und dem Betreuerteam.